Knopp und Gürntke als Eisbrecher

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2. Silvesterlauf in Ruppach-Goldhausen: Fast 400 Teilnehmer trotzen Wind und Schnee - Wachablösung wird Eichler zugetraut

Die Witterung machte den letzten Westerwälder Volkslauf des Jahres 2001 zu einer Expedition durch Eis und Schnee. An der Spitze des Läuferlindwurms betätigten sich Peggy Knopp und Axel Gürntke als Eisbrecher.

RUPPACH-GOLDHAUSEN. Die Worte einer Titelverteidigerin haben Gewicht: "Die Strecke war heute noch schwerer als im letzten Jahr. Besonders auf der ersten Steigung nach dem Wendepunkt machte der tiefe Schnee das Laufen fast unmöglich." Was Peggy Knopp nach dem Zieleinlauf freundlich lächelnd kommentierte, zauberte während des Rennens vornehmlich gequälte Ausdrucksformen auf die Gesichter von fast 400 Läufern.

Knöcheltief versanken die Teilnehmer des 2. Silvesterlaufes von Ruppach-Goldhausen dort in den Schneewehen, die ein scharfer Wind auf die Rennstrecke geblasen hatte. So war die 44-jährige von der LG Rhein-Wied dann etwa eineinhalb Minuten langsamer unterwegs als bei ihrem Vorjahressieg, "obwohl ich dieses Jahr vermutlich besser in Form bin".

Mit ihrer Zeit von 44:32 Minuten hatte Knopp ihre nächste Verfolgerin Claudia Schulte vom LAZ Diez um zwei Minuten distanziert. Petra Malm-Hannappel vom SV Hundsangen kam als Gesamtdritte und erste Westerwälderin nach 47:04 Minuten ins Ziel.

"Ich bin wieder hier, in meinem Revier": Ein Heimkehrer meldete sich in der Männerkonkurrenz eindrucksvoll zurück. Als Axel Gürntke mit Raum greifenden Schritten das Feld hinter sich ließ und einem ungefährdeten Sieg entgegen lief, war es, als sei die Zeit stehen geblieben. Das Aushängeschild der Westerwälder Laufszene hatte sich wegen eines beruflichen Aufenthalts in München seit mehreren Jahren etwas rar bei den heimischen Rennen gemacht.

Seit kurzem ist er wieder im Westerwald zu Hause und rückte mit 34:06 Minuten auch gleich die Kräfteverhältnisse gerade. Gürntke wurde dabei von dem Läufer verfolgt, dem man in der Westerwälder Laufszene die besten Chancen für eine Wachablösung an der Spitze einräumt: Christoph Eichler. Der Junior vom TuS Wallmerod ließ Gürntke aber bereits nach gut zwei Kilometer widerstandslos ziehen und sparte seine Kräfte, um den zweiten Platz zu halten.

Keine schlechte Taktik, wie sich herausstellen sollte. Denn gegen Ende der Laufstrecke tauchte mit Markus Kneip von Rot-Weiß Koblenz ein brandgefährlicher Mann hinter Eichler auf. Der 800-Meter-Spezialist Kneip hatte den Lauf gemächlich begonnen und sich erst nach drei Kilometern aus einer Verfolgergruppe heraus daran gemacht, zur Spitze aufzuschließen.

So zog er unwiderstehlich an Peter Meyer, Christian Hannappel und Karl-Heinz Fuchs vorbei. Christoph Eichler entging mit fünf Sekunden Vorsprung knapp dem Los, ebenfalls von Kneip geschluckt zu werden. "Ich habe dem Christoph gesagt, dass er jetzt mal in die Puschen kommen soll, damit ich abtreten kann", scherzte der 34-jährige Gesamtsieger Gürntke im Ziel. Eine Aufforderung, die sich der vierzehn Jahre jüngere Eichler gerne im Jahr 2002 zum Ziel setzen wird.

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