Ungelenke Sportler
Verkürzte Bänder speichern Energie
Gute Sportler müssen beides sein, aus-dauernd und gelenkig, fordern Sportlehrer oft von ihren Schützlingen. Stimmt nicht, sagt Andrew Jones, Sportmediziner an der Manchester Metropolitan University. Seinen Untersuchungen zufolge kommen Langstreckenläufer, die besonders gelenkig sind, schneller aus der Puste als ihre steiferen Kollegen ( International Journal of Sports Medicine, Bd.23, S.40, 2002). Die Forscher ließen knapp drei Dutzend wettkampferfahrene Läufer einen Test auf dem Laufband absolvieren. Dabei zeigte sich, dass für den Sauerstoffbedarf weder Alter noch Gewicht der Sportler ausschlaggebend waren. Anders bei der Gelenkigkeit: Läufer, die bei gestreckten Beinen mit den Händen ihre Zehenspitzen nicht erreichten, gingen am sparsamsten mit dem Sauerstoff um. Möglicherweise speichern weniger dehnbare Bänder besser elastische Energie, die beim Wechselspiel von Beugen und Strecken der Muskeln verwendet wird. Für gute Noten im Sportunterricht führt wohl dennoch kein Weg an Dehnübungen vorbei. Neben dem Sauerstoffbedarf entscheidet auch die optimale Schrittlänge über den Erfolg beim Laufen. Und die lässt sich oft durch Dehnen verbessern.